Montag, 22. Januar 2018

5 Bis zum "Sprungbrett" nach Afrika haben wir 2412 km zurückgelegt

Am  Morgen hat es geschätzte 2 Grad. Vis a vis räumt der Nachbar seine Sonnenliegen heraus und der Engländer neben uns geht mit Badetuch und kurzer Hose zu den Duschen, — na ja, man ist ja schließlich im Süden! 
Wir programmieren unser Navi zum nächsten Ziel, — Almerimar, und stellen auf der LKW-Rennstrecke den Tempomat auf 90. — Bisher sind wir heuer gut unterwegs; wir hatten noch keinen Tag, an dem wir zwei mal getankt haben!    


Viele Kilometer lang begleiten uns Orangen-Plantagen, die dann allmählich von Kaki-Pflanzungen abgelöst werden; oft ist der Boden unter den Bäumen ganz rot von den  abgefallenen Früchten. 

Dazwischen oft große Flächen mit Artischocken. Vielfach wird geerntet oder sonstige Arbeiten werden auf den Feldern verrichtet. In den weitläufigen, von Bergen eingesäumten Ebenen liegt  Nebel, nein Irrtum … es ist überall Rauch, —  von verbranntem Baumschnitt. 


Einzelne Ginster-Sträucher blühen schon - und viele Finkas kleben an den Hängen des gebirgigen Küstenabschnittes — eingebettet in Avocadopflanzungen.



Wir übernachten in Almerimar, — sonst immer beim Leuchtturm, aber diesmal fahren wir gleich zum zweiten Platz. Somit erspare ich mir den Weg zum Anmelden beim Hafenkapitän. 

 Nachts im Traum plagt mich die Sorge, ob ich wohl noch genügend leere Seiten zur Einreise nach Marokko in meinem Pass habe, denn nächstes Jahr läuft er ab. In der Früh mache ich sofort die Kontrolle ... es passt.
Der Verkehr nimmt ab; bloß vor Malaga sind viele Pkw’s mit uns auf der Straße. Die werden doch nicht alle in die Arena zum Stierkampf wollen? 


Nach 2412 km, sind wir Los Barrios und ganz still und leise hat unser Mobil die 300 000 km Marke überschritten … ein braver Mercedes! 😍😘

Nach einigen Besorgungen fahren wir zu Carlos. Bei ihm kaufen wir seit Jahren die Fähr-Tickets und neuerdings bietet er seinen Kunden einen Übernachtungs-Platz an. Im winzig-kleinen Ticketbüro begrüßt uns der Seniorchef persönlich und empfiehlt uns die 8 Uhr Fähre  für morgen früh nach Tanger-Med. Christian glaubt noch Fast-Ferry gehört zu haben; dazu sollten wir im Hafengelände übernachten, weil wir dann morgen schon vor Ort seien. Meine Bedenken bezüglich der Sicherheit winkt er lächelnd ab — no Problem! 


Die "Bar" ist heute geschlossen.

Abendstimmung in Algecieras


In der Nacht war es dann schon etwas laut … normalerweise suchen wir uns solche Übernachtungsplätze nicht aus.

 Um 5:30 läutet der Wecker, nach dem Frühstück öffnen wir die Rollos und sind  ganz überrascht, neben uns parken zwei Autos, hochaufgepackt am Dach mit vielem, was bei uns in den Sperrmüll geht; ein Kind schläft in eine Decke gewickelt neben dem Auto auf dem Asphalt; im Auto war wohl kein Platz mehr! 

Wir starten und stellen uns in die Spur, wo schon einige Fahrzeuge warten.

Bald klopft ein Mann in gelbem Jogging-Oberteil und fragt nach Billett und Reisepass. Beides will er mitnehmen um die Boarding-Card auszustellen. Ich protestiere und erkläre dem Spanier in mehrsprachigem Kauderwelsch, dass wir den Pass nicht aus der Hand geben, bisher hätten wir das am Kontroll-Häuschen beim Schranken immer selber erledigt.
 Ok, sagt der Herr freundlich, ich könne auch gerne  mitkommen, — und das tat ich. Er sammelte dann von jedem  der  Fahrzeuge vor uns die gleichen Unterlagen, ohne dass irgend jemand eine Frage oder Einwand gehabt hätte. 

Er war wirklich der zuständige Beamte und ging zu seinem Kontroll-Häuschen und startete darin den Computer. Da entschuldigte ich mich wegen meines Verhaltens, aber er entgegnete lächelnd: auch er würde an meiner Stelle ganz gleich handeln.


Um 8:30 Uhr  begann unser Einschiffen; erstmals über eine Rampe ins Unterdeck .