Mittwoch, 24. Januar 2018

6 Marokko, die Einreise ist etwas nervig



Leider ist diese Fähre nicht unsere.

Im Rumpf müssen wir wenden und dann ist diesmal der  Platz so groß, dass wir unsere Türe bequem öffnen können.
Die Stiegen zum Aufenthalts-Deck sind sehr steil; der Unterschied zu Leitern ist nicht mehr sehr groß! Als Aufstiegshilfen sind zwei Treppenlifte angebracht. Etwas außer Atem im Passagierbereich angekommen, steht bereits eine lange Schlange vor dem improvisierten Pass-Abfertigungs-Schalter wo ein Beamter das ausgefüllte Einreiseformular entgegennimmt und die Einreise im  Pass mit einem Stempel bestätigt. Die Überfahrt ist sehr ruhig und die übrigen Fahrgäste waren fast nur Marokkaner: Lkw-Fahrer, Familien, eine Handvoll Franzosen, ein Radlfahrer und wir zwei Österreicher.
Nach ca. drei Stunden kommt eine  Durchsage , die wir nicht verstehen, doch wir nehmen an, dass wir bald im Hafen Tanger-Med einlaufen. Der Zugang zum Fahrzeug-Deck P1 bleibt allerdings noch verschlossen.
Es dauert, aber  schließlich kommen wir doch in Ruhe und vor allem ohne Gedränge über die steilen Stufen zu unserem Mobil hinunter. So langsam scheinen alle Fahrzeuge besetzt zu sein und einige haben schon gestartet ... nur, die Luke zu unserer Auffahrtsrampe bleibt zu. Nach geraumer Zeit setzt ein Hupkonzert ein ... aber das Schiffspersonal bleibt davon unbeeindruckt. Bewegung kommt nur unter die Passagiere; einige gehen die Treppen hinauf, kommen bald zurück und gestikulieren mit den anderen Fahrern. Es ist fast eine Stunde vergangen und die Luke ist immer noch zu. Immer wieder hört man Geräusche -- Scheinwerfer gehen aus und an. Die Luke ist immer noch zu! Langsam machen auch wir uns Gedanken über einen möglichen Defekt der hydraulischen Öffnungs-Anlage. Jetzt geht auch Christian fragen!  

Angeblich dauert es nicht mehr lange — das Anlegen habe sich verzögert! — Eine Erleichterung! Dann öffnet sich endlich die Luke. 


Nach fast vier Stunden ... fahren wir die Rampe hinauf und  sind auf dem afrikanischen Kontinent.



Eine Polizeikontrolle direkt nach dem Verlassen der Fähre;  anschließend werden wir um einige Ecken von Einweisern zum Exit "gelotst". Schön, mit neu eingeteilten Spuren  kommen wir zur Grenzkontrolle. Hier bekommen wir die "Einreise-Genehmigung" für unser Auto; unser Ticketbüro hat die notwendigen Daten aus der Zulassung eingetragen. 

Es ist kühl, mit dem Wind fast unangenehm kalt und nur ein einziger Zöllner hat Lust, die, in vier Spuren wartenden Mobile und Pkw’s zu kontrollieren und die Einreise-Papiere für die Fahrzeuge zu stempeln; endlich kommt er dann auch zu uns. Nach der Kontrolle der carte- grise, nimmt er das Formular mit in sein Office, kommt aber gleich nochmals zurück und fragt etwas über einen unverständlichen Eintrag. Er zeigt uns auf dem Formular, dass neben dem Kennzeichen  Bachrein eingetragen ist; wir können nur die Schultern zucken; da hat wohl die Dame im Karten-Verkaufs-Büro etwas falsch abgeschrieben!! 
Endlich die obligate Frage nach Waffen und Drogen und schließlich rollen wir vorbei an den Hunden zum letzten Stop. 
Kontrolle ob alles kontrolliert ist! 

Uff, endlich sind wir wieder "nur wir zwei". Die vertraute Landschaft mit den Schafen, Eseln und spielenden Hunden, und Frauen, die ihre Kinder auf dem Rücken tragen. Das stimmt uns schnell wieder auf unser Winter-Lieblingsreise-Land ein. 
Auf der Autobahn fahren wir nach Asillah und werden so nebenbei erinnert, dass die spanischen Trocken-Fluss-Betten, die Ramblas, hier Qued heißen. — Im vergangenen Jahr gab es hier zum Übernachten für Wohnmobile eine neue Regelung — heuer ist es wieder anders. So ist es halt in Marokko. Wir fahren zum östlich gelegen Parkplatz, diesen 24-Stunden Platz gibt es schon lange und er kostet immer noch 4 Euro.



Ein "Wohnmobil" der Superlative verbraucht 40 Liter Diesel und die acht Räder sind etwa 1,50 m hoch. Besitzer ist ein Niederländer mit Freundin.


Wir spazieren am Strand entlang; ich teste mit den Füßen die Wassertemperatur -- 

 es ist  kühl,

die Einheimischen sind im Winter Outfit

und da hinten stehen wir.

Am nächsten wollen wir unser Internet wieder-aktivieren. Bei INWI, so heißt der Anbieter, wird vor uns ein Paar aus Frankreich bedient und das zieht sich;  die beiden haben überhaupt keine Ahnung, fragen, fragen ... Der Mitarbeiter hat eine Eselsgeduld. Christian fühlt sich nicht wohl und schaut, ob er irgendwo eine Sitzgelegenheit findet. Der Mitarbeiter bietet ihm gleich seinen "Bürostuhl" an, dann kommt die Reinigungsfrau mit einem anderen Stuhl ... keine Ahnung wo sie den aufgetrieben hat ... das ist marokkanische Hilfsbereitschaft. 
Als ich an der Reihe bin, kaufe ich Internet für zwei Monate um ca 20 Euros. Auf dem Rückweg trinken wir noch Kaffee und lassen das bunte Treiben auf der Straße auf uns einwirken, kaufen Joghurt, Rindfleisch, Petersilie, etwas Gemüse und wechseln unsere ersten Euros in Dirham. Unser nächstes Ziel ist Larache.