Freitag, 2. Februar 2018

9 Marrakech, für uns voller Erlebnisse

Wir wechseln wieder einmal die Nachbarn. Davor aber wollen wir noch zum Supermarkt „Marjane“.


 Daneben gibt es inzwischen alle möglichen Outlet Shops, die vor allem Mode und Sportbekleidung anbieten. Einer hat alles, was Bastler und Selbermacher so brauchen  --   „Monsigneur Bricolage“. 
Schon seit Jahren interessieren wir uns für einen Spannungs-Regler um unsere Mobil-Elektronik gegen die Strom-Spannungs-Schwankungen im marokkanischen Netz zu schützen; gerade Camping-Plätze in abgelegenen Gegenden leiden darunter. Wir merken dann, dass der FI-Schalter tackt; er versucht fast ständig auszuschalten. Wir haben ein solches Gerät hier gekauft. Automatik, 1500 Watt, Made in France, der, dazwischengeschaltet, die Differenz von oft 190 Volt Eingang, auf 230 Volt regelt. 
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 Die Autobahn führt durch ein Gebiet mit viel Landwirtschaft. Die Getreide-Saat beginnt schon 
auszutreiben, Olivenplantagen und Schafherden beleben die einsame Landschaft. 


Bauernhöfe 


Nach ca 240 km kommen wir unserem heutigen Ziel immer näher, 


der schneebedeckte Atlas hinter der großen, ockerfarbenen Stadt. Auf einer Fläche von 230 Quadratkilometern leben 929 000 Menschen. ( Stand 2014)


 Wir kennen drei der vier CP’s in Marrakech. Der Vierte, früher unter der Leitung eines Franzosen, soll vom „Hören-Sagen“ ein wunder-schöner sein; aber überteuert! Die Zufahrt war immer eine „Rumpel-Piste“ auf der wir schon vor Jahren einmal umgedreht haben. Doch heuer wollen wir es wissen! — 

Die, einige Kilometer lange Zufahrt, dürfte in jüngster Zeit frisch aufgeschüttet und eingeebnet worden sein. 


Gruppen von kleinen, bettelnden Kindern laufen uns entgegen, das haben wir schon seit unseren Türkeireisen in den 80-iger Jahren nicht mehr erlebt. 





Der Platz ist mit nur 3 Mobilen und einem Wohnwagen sehr schwach besetzt. Bei unserer Ankunft macht er einen ordentlichen, aber bei weitem keinen außerordentlich schönen Eindruck! Winterlich-grau bewachsene Zäune, grau aufgeschüttete Kieswege. Ein Oliven-Hain, und nur dessen Bäume sind silber-grau; kein einziges blühendes Blümchen.


Als einzig wirklich schön kann man den Pool-Bereich bezeichnen; der allerdings nur am Abend für CP-Gäste ohne Extra-Gebühren zugänglich ist. 



Bedenkt man die ca 20km Entfernung zum Zentrum, so bleibt  nur noch das gute, includierte Frühstücks-Brot als wirkliches „Extra“. 

Nach einer Nacht  auf dem "Nobelcamping" übersiedeln wir auf „unseren“ Ferdaous-Camping. Schon bei der Einfahrt steht je ein bunter Orangen- und Zitronen-Baum und wir werden wie alte Freunde begrüßt.





"Unser" Platz vor der blühenden Hecke ist auch frei. Preis 85 Dh incl. Strom. —  Die Hecke mit den unveredelten Zitronen trägt wieder reichlich Früchte und unsere Confiture wird wieder optimal. 
Obwohl — viel Arbeit ist es schon! Die Früchte sind zwischen Wald-Erdbeeren- und Mokka-Löffel-Größe und nicht das „ In-Scheiben-Schneiden“, sondern das Entkernen dieser Scheibchen ist die viele Arbeit. Man müsste sie eigentlich fast mit Andacht essen,  —  aber nur wir haben so eine Marmelade! 
Es ist kalt, heute hat es 3 Grad. Kein Wunder, denn bis hinter den Atlas hat es >> geschneit.

Vollmond über Marrakech

Die ersten Österreicher dieser Reise treffen wir auch hier. Schon ein originelles Paar! Mobil der Marke Eigenbau, er langhaarig, der Hund und das eineinhalb-jährige Kind frei-laufend; hier auf einem Gelände mit einem baufälligen, trockenen Schwimmbad hinter Hecken!  — Die Mutter sitzt auf einer Matte mitten am Platz und macht Yoga. 

 Da schaut sogar der Pfau
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Christian’s Bronchitis macht immer noch Probleme, deshalb fahren wir zum Parking de la Koutoubia ins Stadtzentrum. Denn von hier aus ist es mit dem Taxi nicht weit zu einer Ärztin aus Deutschland die hier eine Ordination führt. 
Wir wollen ein petit Taxi nehmen und sagen die Adresse, doch der Taxler will die Telefonnummer, um dort anzurufen, weil er offensichtlich die Adresse überprüfen will. Im Internet suche ich sie und so kann er anrufen und gibt sein okay - wir fragen nach dem Preis, hin und retour 250 Dirh ... und was kostet die einfache Fahrt? Antwort: 100 Dirh. Wir machen ihn aufmerksam, dass dies ein viel zu hoher Betrag sei. Unsere Zeit drängt und ich werde unwillig; die Ärztin hat nur noch eine Stunde Ordination    dann auf einmal klappt es doch um 30 Dirh. 

Es ist ein Erlebnis, mit unserem Taxler bei dem Verkehr über Schleichwege die Einbahnen austricksend und oft mit Zentimeterabstand durch die stauenden Kolonnen halbwegs zügig zu durch- und umfahren.  Für uns neu, dass auch hier in Marrakech schon fast alle Verkehrs-Ampeln in Leucht-Schrift die restlichen Sekunden bis zum Umschalten herunter zählen. Nach dem Arztbesuch fahren wir ohne Vermittler die selbe Entfernung um 20 Dirh zurück. 
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Auf diesem Parkplatz haben wir schon oft übernachtet, weil man ganz schnell zu Fuß beim Jemna el Fna und in der Medina ist. Er ist zwar immer noch am gleichen Ort, ruhig und hinter der Mosche gelegen aber von allen Privat-Garagen geräumt und heillos mit Pkw’s überfüllt. 



Deren gibt es in der Zeit unseres Besuches, angeblich wegen der momentanen 5-tägigen Schulferien, eine Unmenge. Der Platz wird beidseitig mit Autos quer zur Mauer, und vor diesen mit zwei Reihen links und einer rechts vor diesen längs verparkt. Damit nun jeder zu jeder Zeit wieder zu seinem Fahrzeug kommt, werden die längs-geparkten Autos mit Leerlauf und ohne angezogene Handbremse abgestellt. 



Ein kleiner Holzkeil hält die Fahrzeuge am gewünschten Platz! 



Durch Vorschieben oder Zurückziehen an einem Kotflügel entstehen die nötigen Lücken zum Ausparken.



Der Parkwächter hat alle Hände voll zu tun und er macht es mit lachendem Gesicht. Obwohl so mancher Autobesitzer ihm etwas aufgebracht deutet, dass er jetzt wegfahren will ... kein Problem .... er kann ja. 


Diese Szenerie der Parkplatzregulierung wäre unserer Meinung nach filmreif !!!!
Wir bezahlen für eine Nacht 110 Dirh ohne Strom - der kostet weitere 35 Dirh.

Ob diese Teppich-Aufkäufer aus den Bergen ihr Fahrzeug voller Waren über Nacht nicht „aus den Augen“ lassen wollten, oder sich kein Übernachtungs-Quartier leisten konnten, haben wir nicht geklärt.  —  Aber vielleicht sollten sie besser mit fliegenden Teppichen handeln?