Freitag, 16. Februar 2018

12 Heilendes Dromedar-Höcker-Fett und das Kreuz mit meinem Kreuz


Das Kotelett vom Dromedar ist für uns sehr köstlich. --  Dabei  taucht eine, eigentlich naheliegende Frage auf: wozu ist eigentlich der Höcker? Wir fragen unseren Metzger in Tiznit und er zeigt uns ein großes Stück, welches ausschaut wie Kernfett; man verwendet es u.a. zur  Hautpflege. Für trockene Haut ist es das Beste, ist die Antwort. "Muss ich das erwärmen?" "Nein, nur mit dem Messer  abschaben und in die Haut einmassieren" Wir nehmen ein Stück mit ... im Kühlschrank hält es bis zu einem Jahr. Und natürlich  probieren wir es im Wohnmobil gleich aus; ein sehr angenehmes Ergebnis! 





Auch für Männerhaut geeignet, doch muss auf das Geschlecht des Tieres geachtet werden, sonst stellen sich vielleicht die Haare auf!


Das Höckerfett vom Kamel klein geschnitten, in heisser Suppe aufgelöst und abends vor dem Schlafen-Gehen gegessen, soll die beste Medizin gegen Bronchitis sein. 
Auch bei uns ist die heilende Wirkung von Murmeltier- und Dachsfett bekannt. 
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Bei Aglou plage stehen mehrere Wohnmobile draußen an der Fischerei-Station. Dort bei den Gefrier- oder Lagerräumen würden wir auch gerne einige Tage bleiben, doch dieses Gebiet gehört zum Massa-National-Park und unterliegt somit vielen Verboten. (Wohnmobile, Feuer machen, … und vieles mehr, sogar Hägegleiter-Fliegen) Beschilderte Verbote halten wir ein - nicht nur in Marokko.
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In unseren Unterlagen finden wir einen Mini-CP mit guter Bewertung in Mirleft und dorthin nehmen wieder einmal die kürzere Strecke durch die Ausläufer des Anti-Atlas.




 Es ist eine nette Gegend, kleine Ortschaften, Täler und Hügel, welche mit Arganbäumen und Euphorbien-Polstern bewachsen sind. 



 Auch „Ohrwaschl-Kakteen gibt es und diese sind momentan voller roter Früchte; schön zum Fotografieren; zum Essen oder Verarbeiten aber schon zu reif. 



Der kleine Camping-Platz Nomad ist gut ausgeschildert, aber für uns ist das nichts! Wohl eher für Allradler mit Dachzelt. 
In einer Bucht sehen wir Wohnmobile ... dort fahren wir hin. 




Alles sieht ganz manierlich aus; 15 - 20 Mobile und dank des großen Müllcontainers recht sauber, fast ebene Stellflächen, ein bisschen Verkehr durch Strand-Besucher. 


— Der Platz füllt sich und vor der Dämmerung kommen drei junge Männer und wollen 10 Dirh Parkgebühr. Die von uns verlangte Quittung bekommen wir problemlos. —  Gleich drauf entsteht mit dem Franzosen neben uns eine Diskussion; zwei Heeres-Angehörige in Uniform und ein Zivilist, sowie einige der Park-Gebühr-Inkassanten gestikulieren eingehend. Dem Franzosen sei bei der Ankunft die Übernachtungs-Erlaubnis versichert worden!? 
Wie auch immer, der gesamte Platz muß geräumt werden. —  So ist es eben oft; irgendwo reißt etwas ein, es wird mehr und mehr — bis zur Kontrolle. 
  Wir wollen das restliche Tageslicht nutzen, einen Übernachtungsplatz zu erreichen!


Unweit wissen wir einen relativ neuen Camping; wir nennen ihn unter uns immer den schiefen Schotter-Platz; heute nehmen wir ihn doch. 
Er hat sich gemausert und ist recht voll. Kein Wunder — mit den Anmeldungs-Formularen bekommen wir ein Programm-Blatt mit den angebotenen Aktivitäten dieser Woche. Gemeinsames Essen, Koch-Unterricht, geführtes Wandern, Radfahren Tanzveranstaltungen, Musik, Turnen … 

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Küsten-Nebel zieht vom Meer herauf, aber wir fahren gerne weiter. 

Vor Sidi Ifni fahren wir hinab ins Qued, (eine neue Brücke ist im Bau) wo 2014 bei den starken Regenfällen ein Campingplatz fortgespült wurde. Es gibt ihn wieder und man hat hier noch einen weiteren errichtet. — Der El-Parco, zwischen dem Abhang der Stadt und dem Meer, ist unsere zweite Wahl für den Fall, dass wir am Camping Municipal keinen Platz bekommen. 

Dort begrüßt uns der stets fröhliche und hilfsbereite Platz-Wart mit Handschlag und weist uns ein. 
Es ist kein gepflegter Park, doch er liegt nahe am ehemaligen Flugplatz; Bäckerei, Apotheke und ein kleiner Supermarkt sind direkt davor. Fünf Minuten geht man zu Fuß eben hinüber zum Markt mit Fleisch, Gemüse, Textilien und ein bisschen Gastronomie. Und nachmittags, nachdem die Fischer zurückgekommen sind, wird der frische Fang angeboten. Die Preise richten sich nach der Quantität; Bonito, der kleine Thunfisch kostete gestern 60 statt der gewohnten 50 Dirh, Sardinen 4 Dirh pro kg. 


Anglerfisch ... ein köstlicher Speisefisch. 
Der Platz-Wart dreht mehrmals am Tag seine Runde, macht dort und da einen Ratscher, ist  bei den Franzosen ein beliebter Petanque-Partner und bringt die getrennt gesammelten Gemüse-Abfälle von den Campern zu den Burriko’s vor die Mauer. Auch getrocknetes Altbrot mögen die Esel gerne.



 Der blonde, noch ganz junge, ist so ein richtiges "Knutsch-Tier. "
 Der Wochenmarkt ist immer noch am Samstag und  Sonntag. Und erbestätigt uns, dass das Bauwerk in halber Höhe am Berg der Wasser-Speicher der Stadt ist. Die Versorgung ist nun mit dem Speichersee von Tiznit gekoppelt. —  Die frühere, von den Spaniern errichtete Wasserversorgung hatte einen kleinen Stausee direkt hinter dem Berg. Lange Jahre hat dieses, leicht salzige Wasser seinen Zweck erfüllt, aber der heutigen Bevölkerung ist das jetztige Wasser lieber; der Tee schmeckt jetzt besser! 

Wir nehmen Strom, denn der Himmel ist sehr bewölkt, Christian schaltet bei der Installation den "Spannungsregler" zwischen Stromanschluß und Wohnmobil. Um den Regler vor Sicht oder Regen zu schützen, bittet er mich, auf dem Boden liegend,  ihm eine Stein-Platte zu zureichen.



Und da passiert es, beim Hochheben schießt mir ein Schmerz ins Kreuz und ich kann mich nicht mehr alleine aufrichten; es geht sogar soweit, dass ich nicht mehr alleine in's Wohnmobil komme, das Hinsetzen und das Aufstehen eine Qual sind. In unserer Reiseapotheke finde ich Ibuprofen 600mg Filmtabletten. Laut Gebrauchsanweisung könnten sie helfen und ich nehme mit gemischten Gefühlen eine Tablette. 

 Über unsere Einzelbetten freue ich mich wieder einmal; auf ein Hubbett hätte ich es wohl nicht geschafft.
Die Schmerzen sind unglaublich!

Aber... die Platte schützt unseren Regler.