Montag, 19. März 2018

18 Ab in die Berge



Sehr zum Leidwesen des Campingchefs in Bou Izakarne verbringen  wir dort nur eine Nacht; im weiteren Verlauf sehen wir, dass die Straße über den Tizi Mighert, 1057 m, auch heuer noch nicht fertig ist.

Auf dem Municipal in Tiznit sind jetzt ein paar Plätze frei, wir machen ein paar Besorgungen, lauschen den Muezzinen (ich finde, dass sie hier am schönsten singen) und machen ein Sonnenuntergangs-Foto über den Womodächern.


Unser nächstes Ziel ist Agadir. Auch hier bekommen wir auf dem Stadtcamping einen Platz; er ist einer der schlechtesten Marokkos,  aber trotzdem ist er im Winter von Langzeiturlaubern total überfüllt; ideal ist er eigentlich nur für Besorgungen. Mit dem Petit Taxi fahren wir um 20 Dirh zum Souk und um 15 wieder zurück. Ich kaufe drei Nachthemden, eine Bluse, zwei paar Flipp Flopp, scharfe rote Paprika, Avocados und nach Menthol riechende Kristalle zum Inhalieren und das alles um ca. 45 €.





Arganprodukte werden hier überall angepriesen, 

diese Frau zeigt die Herstellung von Amlou auf traditionelle Art, ein Aufstrich aus Mandeln, Arganöl und Honig, 


und hier gibt es frischen Zuckerrohr-Saft, oben wird das Zuckerrohr in's Loch geschoben und maschinell gepresst; unten rinnt der Saft in den Behälter. 
Ich liebe den Souk, ganz besonders heute, weil weniger Leute da sind.
Es regnet ganz fein - fast wie Nebelreißen und doch reicht es, um recht nass zu werden. So suchen wir den Shop, in dem unsere Tochter im Herbst für Christian ein T-Shirt gekauft hat. Natürlich werden wir fündig und er bekommt ein rotes. 


Dann finde ich in einem Spezial-Geschäft noch  le beurre de karité- eine Batterie für unsere Bord-Uhr finden wir nicht. 

Mein Mann verschönt unseren Tisch mit einem bunten Blumenstrauss
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Mülltrennung in Marokko 
gibt es überall, allerdings auf ganz unterschiedliche Art und Weise; manches Mal fast so wie bei uns, wo manchmal noch ein Extra-Müll-Container für Altbrot dazu kommt. — doch überall kann man davon ausgehen, dass nichts ungenützt verworfen wird. 

Teilweise wird wird der, auf LKW-Ladeflächen gekippte Müll sofort ausgesucht und nach Weiterverwert-Möglichkeit getrennt; brauchbares Plastik und anderes Nützliches oder Verkaufbares. 
Wohin der Inhalt der Mülltonnen auch kommt, es ist sicher gestellt, dass alte Schlapfen, Hemden und Socken genauso eine Weiterverwertung finden, wie Fressbares für Spatzen, Möwen, Hunde oder Störche. 
Bis jetzt haben wir uns fast nur an der Küste aufgehalten und (das hat Christian gut getan, er ist wieder pumperlgesund) überlegen uns, was wir weiter machen -- auf alle Fälle verlassen die teilweise sehr europäische Stadt Agadir. 




 Auch auf der Umfahrungs-Straße von Agadir stehen viele bettelnde Schwarzafrikaner, Männer und Frauen mit Kleinkindern. 

Die Marokkaner beklagen, dass gegen die allgegenwärtig bettelnden Flüchtlinge nichts getan wird..
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In Taroudannt kann man wieder an der Stadtmauer über Nacht stehen bleiben - Gebühr 20 Dirh. Manchmal darf man - manchmal ist es verboten ... so ist es eben.



Die Stadt verfügt über keinen Campingplatz, so nehmen wir dieses Angebot gerne an. "Einweiser" winken uns von der Strasse und sind beim Einparken behilflich.




Eine "Kalesche" steht bereit und die Ankommenden werden zu einer Stadtrundfahrt animiert. Vor Jahren sind wir damit durch die Stadt kutschiert worden.
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Beim der Herfahrt haben wir die kleinen weißen Zelte gesehen und jetzt nehmen wir sie richtig unter die Lupe.


Fast in jedem Zelt sind Frauen die Handarbeiten, Pflegeprodukte, Kräuter u.v.a.m anbieten.

Ich interessiere mich ganz besonders für die verschiedenen Getreidesorten und was die marokkanischen Frauen daraus machen. Auch Mehle von verschieden-färbigem Mais finden sich hier. Mit einer "Ausstellerin" komme ich ins Gespräch und sie erklärt mir sooo viel: das Pulver für die Hautreinigung, oder ein anderes zum Haarewaschen , Getreide, das mit Milch verrührt wie Schokolade schmeckt und noch vieles mehr. Brot-Backen ist sowieso ein Thema für mich. Mir rinnt beim Zuhören das Wasser im Mund zusammen, denn DAS gute Brot von einst, bekommt man hierzulande leider nicht mehr, die "moderne Zeit" hat mit ihren "Bäckerstolz-Industrie-Produkten" auch hier längst Einzug gehalten.
 Natürlich habe ich mir eine Packung Mehl ohne Zusätze mitgenommen ... für le pain noir. 
Mein Christian wird derweil auf den anderen Ständen zum Honig und Amlou kosten eingeladen. Alle Möglichen Kuchen-Stücke, Ideen zur Deko einer Kinder-Party und aufwändig verzierte Kekse wurden von den Damen präsentiert. Details zu den Kleingebäcken werden von zwei Damen, einer Dunkelhäutigen und einer Weißen, beantwortet. In Gedanken -- ob möglicherweise die "Dunkelhäutige" zu viele von den Schoko-Keksen gegessen habe, vergaß mein Christian, von mir und meiner Gesprächs-Partnerin ein Foto am Mehl-Stand zu machen.  



10 Tage dauert das " Festival de femme;" die Frauen sind mit mir sehr freundlich, jede lacht mich an und will mich zu einem Tee, Suppe oder einem Snack einladen. Marokkanerinnen sind Frauen gegenüber, egal ob eigene oder Fremde, immer sehr liebenswürdig ... so unter dem Motto: wir halten z'ammen."





Christian muss halt schon wieder auf mich warten
Außerhalb dieser Frauenveranstaltung ist eine Bühne aufgebaut und viele Leute tummeln sich auf dem Platz. 



Beim Wohnmobil angekommen, hören wir die Musik nur noch in "Zimmerlautstärke," bei uns wäre sowas ohne riesige Verstärker und Bassgehämmer undenkbar. 
Wir verbringen eine ruhige Nacht in der unmittelbaren Nähe vom Palais Salam.

Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Taliouine. Diese Gegend ist für seinen Safran bekannt, der im Herbst gepflückt wird.

Vorsicht Fuhrwerke,


Schülerinnen in ihrer weissen "Schuluniform" gehen immer in kleinen Gruppen zur Schule und wieder nach Hause. Sie müssen oft weite Wege zurücklegen. Einen Transport mit den gelben Schulbussen ist Priviligierten vorbehalten. 


Die Burschen gehen auch zusammen.



Diese Kasbah ist ein Hotel,  

Panoramablick ins Toubkal Gebirge. 



Das traumhafte Abendrot täuscht: die Nacht wird sehr kalt