Montag, 5. Februar 2018

10 "Fahren Sie nach Agadir" hat die Ärztin empfohlen ....

In Marrakech soll es einen neuen Platz geben, wo man mit dem Wohnmobil übernachten kann - den wollen wir uns anschauen.



 Auf einem Parkplatz außerhalb der Stadtmauern -- 


 kommt gleich ein Parkwächter zu uns und fragt, ob wir bleiben wollen; wir wollen jedoch nur den Preis  erfahren -- 5 Dirh! In meinen Unterlagen sind 3 Dirh angegeben; eine eigennützige Preiserhöhung? 



Wir schauen die Runde und wen sehen wir? Die Österreicherin vom Campingplatz auch hier beim Yoga auf der Matte ...

In Fahrtrichtung El Jadida fahren wir von Marrakech zur Autobahn; so kommen wir am Gas-Werk vorbei. Unsere „Angebrauchte“ Flasche hat sich zur Gelehrten (Geleerten) gewandelt  —  eine Gelegenheit um festzustellen, ob hier noch gefüllt wird. 
Das Propan ist geringfügig teurer geworden, doch man kann es hier als Tourist immer noch kaufen: sogar angebrauchte Flaschen werden nachgefüllt!
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Süd-westlich der Stadt beginnen junge Oliven-Pflanzungen und wo die Autobahn in die Ausläufer des Atlas führt, vermittelt uns der tief auf den Hügelkuppen aufsitzende Nebel fast Hoch-Gebirgs-Gefühle. 



Auch die Dörfer liegen in der Nebelzone und es ist kalt. Die Außentemperatur beträgt nur noch 6 Grad und die Häuser hier haben alle keine Kamine! Wie sich die Menschen hier wohl wärmen? 



Bei einer Mautstelle fällt uns dieses, uns unbekannte Nationalitäten-Kennzeichen auf.



Beim Recherchieren mit unserem permanenten Internet finden wir heraus, dass es aus Somalia stammt.
Es sind sogar zwei, und auf der weiteren Strecke überholen uns die „stark pigmentierten“ Fahrer recht flott. In einem darauffolgenden Gefälle reduziert einer seine Geschwindigkeit jedoch stark; ist es ein ungeübter Fahrer, dem die Geschwindigkeit bergab nicht ganz geheuer ist? oder hat es mit dem technischen Zustand dieses, weit aus dem Süden Afrikas stammenden Fahrzeuges zu tun? 
Ein Respekt-Abstand zu ihm kann auf keinen Fall schaden! 



Bei noch leichtem Regen, lässt uns der helle Horizont erahnen, dass wir bald die "Wetterscheide" passieren werden. 

Ockerfarbige Erde, Olivenbäume und blauer Himmel ... dieser Blick ist wie ein Aufatmen.
Wir kommen auf die Umfahrungsstraße von Agadir; hier werden Orangen in großen Säcken angeboten.


Auf dem Stadt Camping in Agadir finden wir, wie zu dieser Jahreszeit erwartet, keinen Platz, deshalb wollen wir in Richtung Tiznit weiterfahren. 
Bei Marjane befindet sich neben anderen Shops auch eine Pharmacie, wo ich die Medikamente für Christian hole. (die Ärztin in Marrakech wollte uns noch einige Tage für eine weitere Kontrolle in der Nähe halten, doch mit unserer Weiterfahrt nach Agadir war sie auch einverstanden, denn dort, mit dem bekannt günstigen Klima, gibt es kein Astma) 



So nebenbei finde ich auch Vitamin E-pur für meine "Hexenküche". 

Die Autos haben in den Großstädten enorm zugenommen, der Verkehr verlangt extreme Konzentration; oft wird man von rechts und links überholt ... Taxis, Mopedfahrer, LKW's. Die rapide Zunahme der Autos sei auf viele Kreditkäufe zurück zu führen, hat uns der Taxilenker in Marrakech erzählt. 
Ganz bis Tiznit wollen wir dann aber doch nicht mehr. So zweigen wir bald zum Meer hinaus ab; auf den CP Takat. 
Eine schöne Anlage mit schlechter Zufahrt im Nirgendwo; zudem auch noch weit entfernt vom Meer. 


Fischerhäuser an der Küste

Wer hier nicht zusätzlich über Pkw, Quad oder wenigstens einen Motor-Roller verfügt, ist von jeder Versorgung abgeschnitten. 
Wir reiben noch unser trockenes Weißbrot zu Bröseln und Avokadokerne zum Trocknen; diese im Mörser pulverisiert,  mögen wir gerne im Frühstücks-Yoghourt.
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In Tiznit ist der Camping Municipal "COMPLET." Wir stellen unser Fahrzeug auf einem Schotterplatz ab (früher durfte man hier auch übernachten) und gehen in den Souk zu "unserem" Metzger, vielleicht hat er heute Kamelfleisch. 
Wir kommen immer von der Seite der Stadt-Mauer und das heißt, dass wir zuerst entweder den Umweg über die Obst- und Textilabteilung oder den kurzen Weg durch die Geflügel-Schlacht-Gasse nehmen müssen.  In letzterer ist der Geruch so intensiv, dass wir es stets so halten wie bei Röntgen-Aufnahmen. Vorher —  tief einatmen  —  nicht mehr atmen  —  schnell durch  —  und wieder normal atmen! 
Nicht von ungefähr kommt es, dass Hühner nicht zu unseren Lieblingsgerichten gehören.
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Kamel-Fleisch zum „a-la-minute-Braten“ gibt es morgen. Heute nehmen wir schöne Entrecotes und einen Rucksack voll Gemüse mit. Es bleibt noch Zeit für einen gemütlichen Kaffee in unmittelbarer Gesellschaft von Marokkanern, die ihren Tee genießen, 




bevor wir zum CP Riad Assilaf  fahren.


Es arbeitet gerade ein Lackierer an Ausbesserungsarbeiten bei einem Wohnmobil eines Franzosen. 
Auch wir haben an der hinteren Stoßstange einen kleinen Schaden und fragen ihn, ob er diesen im richtigen Farbeton ausbessern kann. Er bejaht und sagt uns für Montag zu; über den Preis werden wir uns ebenfalls einig! 
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Am nächsten Tag ist Sonntag und wir halten auf der Straße ein "Petit Taxi" an; unterwegs steigt noch ein älterer Mann im Jellabah zu. Bis zum Souk in der Stadt  kostet es für uns beide 7 Dirh zusammen - das sind ca 70 Cent.



Hier an diesem 2 m langen Budel bedient unser Metzger normalerweise mit 3 Mitarbeitern an 7 Tagen der Woche. 
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Montag vormittag kommen zwei junge Männer mit Rädern schnurstraks zu uns und warten auf ihren Chef. Auch der kommt bald nach und gibt die Anweisungen, was bei unserem Mobil zu machen ist.


Es wird geschliffen 

und gekittet 

nochmals geschliffen und nachgekittet 

und grundiert. 


Unser Nachbar hat sich die Rückwand beschädigt. Durch das Loch in der Alluminium-Haut  schaut die Dämm-Schicht heraus. Sauber gekittet und ein sogenanntes "Marokko-Bildchen"  drauf-gemalt erspart das Lackieren der ganzen Rückwand. 

Jetzt legt der Chef Hand an und sprüht den Lack auf, 


Dieses "basket" schützt das frisch-lackierte Eck vor eventuellem Regen in der kommenden Nacht. 

Nach getaner Arbeit nimmt der Chef das Notenbündel in gefalteten Scheinen entgegen und steckt es unkontrolliert in die Hosentasche. 
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In der Nacht sind immer wieder Regen-Schauer über uns hinweg gezogen; es ist ungewöhnlich kühl und windig. Die kommende Woche verspricht keine wettermäßige Besserung. 
Unser Nachbar will morgen weiterziehen und wäscht heute noch sein Mobil. Viel Sinn macht das ja nicht, meint er, doch es hat trotzdem sein Gutes  —  die Frau gibt dann wieder Ruhe.😅