Montag, 5. März 2018

15 Oasenfeeling

Wir haben unsere "Susi"programmiert damit sie uns in die Oase Tighmert zum Camping Aain Nakhla führt. 
Kein Problem, durch Guelmim durch, -- Richtung Fask. Irgendwo müssen wir erst rechts und dann links abbiegen,


nach einigen Häusern will sie wieder rechts ... doch dieser Pfad hier kann höchstens von einem Esel benützt werden. Also zurück, dort haben wir ein asphaltiertes Sträßchen gesehen ... jedenfalls würde die Richtung stimmen; obwohl Susi immer wieder sagt: "wenn möglich, bitte wenden."  

Unsere Dashcam hat die Strecke aufgezeichnet und wir haben sie uns angeschaut. Sie ist oft durch herab-hängende und seitliche Palm-Blätter eingeengt. Diese sind hart-blättrig und messerscharf;  wir wollen sie möglichst nicht am Mobil entlang kratzen lassen. Ein anderes Mal sind es Wasserausleitungen an einer Mauer oder angespitzte, vorstehende Ast-Spitzen auf der Mauerkrone, von denen wir Abstand halten müssen; aber auch niedrige Mauer-Begrenzungen oder Abfluss-Gräben erzwingen Beachtung. So erfordert die Durchquerung dieses Oasen-Dorfes im Schritt-Tempo unser beider höchste Aufmerksamket von links und rechts oben, mitte und unten. 

Hoffentlich kommt kein Gegenverkehr! 
Endlich eine Abzweigung mit einem Hinweisschild und dann ist es fast einfach bis zum Ziel.

                     anklicken >>>  Oasen Highway -  Videokamera-0006.gif von 123gif.de


Es ist ein netter kleiner Platz, besetzt mit Wohnmobilen und Allradfahrern. Und dennoch ist es hier anders als auf unseren bisherigen Campingplätzen. Weniger beschaulich, lebendiger, besitzergreifender. Unser Gegenüber weiß nicht, aus welcher Ecke Niederösterreichs wir kommen und einer von weiter unten empfiehlt uns sofort irgend einen Campigplatz mit blühenden Kirschbäumen für den April. -- Manche Autos haben aufgemalte, schwarz-rot-goldene National-Flaggen und den Allemagnia-Schriftzug für den Fall, dass irgend jemand ihre Kennzeichen nicht zuordnen könnte. -- Beim Wasserholen gehe ich unvorsichtig nahe an einem der Allrader vorbei, d. h. ich wollte und bekam gleich eine unerbetene Führung:  ... sehen Sie hier, alles selber geplant und auch selber gebaut, und hier dahinter -- gut geschützt -- ist der Porzellan-Kohle-Filter. Muss man einfach haben hier unten! aber auch auf unseren Russland-Touren und erst recht in China -- wie oft waren wir da Maria-Luise? -- ich denke wohl an die sechs mal. Jedesmal haben wir da einige Garnituren Reifen gebraucht; wissen Sie was so ein Reifen kostet? ..............
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Ein neu ankommendes Paar inspiziert den Platz und gestikuliert über Wie und Wohin. "Sie" bleibt zum Platz-Reservieren und er geht, um den Camper zu holen. Von der Einfahrt unten ruft er seiner Frau noch lautstark zu:"bestell' doch mal was zu essen. 

"Unser" Allradfahrer will heute gleich nach der Ortschaft von der Straße in die Wüste abbiegen, so erzählt er jedem Vorübergehenden; davor müssen aber noch einige Dachzelt-Teile trocknen; am besten in der Sonne, halb aufgeklappt und mitten auf dem Platz. So kann er breitbeinig eine Viertelstunde lang oben auf den Aluminium-Staukisten am Dach stehen und alle sehen ihn in Feldherren-Position nach Karawanen-Wegen und Oasen Ausschau haltend. 


Von unserem Ziel; die Küste weiter hinunter zu fahren, wird uns mehrfach dringend abgeraten -- die Groß-Wetter-Lage -- da fährt man doch hinter den Atlas. Was wollen Sie denn, an der Küste schüttet es noch 10 Tage! 

In unserem Camping-Führer haben wir gelesen, dass der Chef des Platzes deutsch spricht, deshalb sind wir nicht sehr verwundert über die Nationalität der meisten Gäste ... und ... dass wir hier nur einen Franzosen treffen! 
Ein Minus auf diesem Platzes sind die vielen Fliegen, bedingt durch Schafe und Esel am Nachbar-Grundstück.



Der Chef bemüht sich sehr, seinen Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu gestalten, er preist sein Restaurant als etwas Besonderes und wirbt auch für eine Allrad-Tour in die Umgebung. -  Am Lagerfeuer gibt es eine lebhafte Diskussion bis in den späten Abend.


Wir bleiben noch einen Tag, denn hier gibt es eine Waschmaschine und ich möchte die Bettwäsche wechseln.

Anschließend die Gebrauchsanleitung für die Maschine:



 Rechts beim rosa Schlauch das Wasser aufdrehen und die Waschtrommel mit der Wäsche und dem Waschmittel füllen


Die Maschine hat nur einen Kalt-Wasser-Anschluss; also muss vom Waschbecken heisses Wasser geholt und in die Trommel geschüttet werden,

 die Waschzeit von maximal 15 min. wird auf dem Schalter links eingestellt.
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 Der Motor der Maschine ist so schwach, dass man beim Waschgang mit der Hand etwas mitdrehen soll. Anschließend dreht man den mittleren Schalter auf "spin," so wird das Wasser abgepumpt. Anschliessend so oft kaltes Wasser einlassen und abpumpen, bis die Wäsche geschwemmt ist.


Die Schleuder rechts hat nur wenig Fassungsvermögen. Gott sei Dank hat mir eine Camperin aus Traunstein dieses Gerät erklärt.
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Sonnenschein und blauer Himmel begrüsst uns am nächsten Morgen.



Noch ein smal-talk mit dem Chef und dann machen wir uns trotz  Schlecht-Wetter-Warnungen  unbeirrt auf den Weg in den Süd-Westen der Küste.

Es erwarten uns spannende 170 km bis an unser südlichstes Ziel. 




Nicht nur Regen, Schnee und Nebel, sondern auch Sand kann zu schlechter Sicht auf der Straße führen. 



Jetzt sind es nur noch 30 km bis El Quatia und da machen wir "Urlaub."








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